(SW) Romantik für Fußballnostalgiker!!
Ich möchte den Bericht mit einem Zitat aus dem Zeitungsbericht beginnen. Dort wird von einem Spiel „Not gegen Elend“ berichtet. Diese Sätze liest man öfter und ich hasse es wie die Pest!!! Ja, es war kein gutes Spiel, da kann man nichts beschönigen, aber hier geben zwei Mannschaften und deren Spieler ihr Bestes auf einem schwierigen und abschüssigen Geläuf. In der ersten Hälfte hätte man gut und gerne 50 Minuten nachspielen können, da jeder Ausball bis Altenkirchen gerollt ist. Ggf. wäre hier ein kleiner Zaun am Rand hilfreich, aber Spielfluss kann so nicht aufkommen.
Bei Not und Elend denke ich allerdings auch nicht an ein Fußballspiel, sondern an Krieg, Hunger und Leid. Man hätte den Zeitungsbericht auch so anfangen können: „ Es war ein kalter Tag im November, zwei motivierte Mannschaften trafen sich zu einem Fußballspiel, aber so richtig konnten sie nicht in die Herzen der Zuschauer vordringen…., oder so ähnlich, aber kein Not und Elend. Das wird sowohl unserem, als auch eurem Team nicht gerecht.
Wenn man sich oben die Orte anschaut, dann war an diesem Sonntag die halbe Kreisliga A von 1990 unterwegs. Kann auch 1991 oder 1992 gewesen sein. Aber früher stellten diese Ortschaften insgesamt 12 Teams inklusive der Reserveteams. 12 Teams, dies macht pro Woche circa 170 Spieler, die dem runden Leder nachjagten. Wo sind die alle hin?? Die Erde ist überfüllt, es gibt immer mehr Menschen, also daran kann es ja nicht liegen.
Ich gebe mal kurz ein Beispiel. Mein Schwager hat mal während seiner Studienzeit Freizeitbasketball organisiert. Zweimal die Woche und in der Halle waren ca. 40 Leute, die fröhlich drauflos kickten, äh dribbelten. Nun kam der Gedanke, dass man ja in der untersten Klasse ein Team anmelden könnte und es waren ganze 2 Personen dafür. Man möchte nichts Verbindliches, wenn man kein Bock auf das Dribbeln hat, dann kann man ohne Abmeldung fehlen, man muss am Wochenende nicht in der Halle stehen usw. Und genau passiert gerade überall. Es werden immer weniger Menschen, die einen Verein leben und lieben. „Ich möchte nichts Verbindliches, das passt nicht in mein Life-Life Balance (über das Work-Life Balance sind wir schon lange hinaus). Ehrenamt, Arbeitseinsatz, aber auch das verbindliche Training und Spiel passt nicht mehr in die egoistische Alltagsplanung dieser Generation, aber auch von vielen aus meiner Generation.
Es gibt noch Ausnahmen. Aber Sonntag standen 30 davon auf dem Fußballplatz in Altenkirchen, Betreuer und Helfer im Vereinsheim ergänzten das Ganze und dann lese ich in der Zeitung von „Not gegen Elend“. Ich gehe mal davon aus, dass man es einfach so hingesagt hat. Vielleicht sollten wir alle in Zukunft über solche Sätze nachdenken, sonst heißt es irgendwann nicht mehr „Altenkrichen/Neukirchen/Bonbaden gegen die SG Waldsolms“, sondern wir müssen uns überlegen, was wir am Sonntag machen, da kein Fußballspiel stattfindet.
Mit Marco haben wir den 20sten Torschützen in der SGW III zu vermelden und wir nehmen dankbar und in Demut weitere drei Punkte auf unsere Habenseite. Mit 11 Siegen haben wir die Siege aus der Vorsaison bereits eingestellt und vielleicht gelingt uns gegen die Eintracht am Sonntag noch ein Dreier. Es wird schwer, aber ich verspreche Euch, dass ein kein Not gegen Elend wird.
Die SG spielte gegen Altenkirchn/Neukirchen/Bonbaden auf einem Berg mit Thorben, Marco, Jona, Bela, Jannik I., Tobi B., Tobi N., Jan K., Michel und Marek, Dominic, Christoph S., Nico, Jean P., Kevin und Justin.
Tor: Marco